Tag127: Freitag der 13.
Heute war ein super Tag.
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Morgens ist erstmal Aufräumen angesagt. Schließlich sollen wir am nächsten Tag ausziehen. Bevor Lenny und ich gegen 12 Uhr endlich (höhö) in die Designschule können, packen wir Svend (der bereits 90 Minuten vor Auszug aufgestanden ist), seine Koffer und diverse Ikea-Bauteile ein und lassen sie von Basti im Café Käse abliefern. Matthes bekommt Besuch von seinen Eltern, die auch einen weiteren Schub nutzloser Dinge zurück nach Deutschland mitnehmen.
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Zu zweit lässt es sich merklich besser arbeiten. Keiner lenkt einen ernsthaft ab oder trinkt einem das Bier weg. Die restlichen Julebryg vom Vortag stehen heute mir allein zu. Ich schaffe bis zur Abfahrt ganze drei Frames für die Animation unseres Hauptcharackters.
Lennart hat im Gegensatz dazu mal wieder groben Unfug veranstaltet.
Erst hat er ja so getan, als würde er arbeiten. Dabei hätte er beinahe die Farbe Gelb verschluckt. Ich glaube, er wollte damit die Welt erpressen, die ohne den "gelben Satze des Tages" verloren wäre. Naja. Am Ende war es dann doch nur ein Fehler in Photoshop, das das Gelb ausgeblendet hat.
Wer jetzt denkt "Boah, Glück gehabt!", hat zwar völlig recht, aber nicht zu voreilig! Im nächsten Augenblick schmeißt Lenny wie wildgeworden mit Vanillestangen um sich! Meine Armee hält jedoch locker die Stellung, ganz anders als die Gegenseite. Schon der erste Gegenschlag trifft Lennart an Kopf und Laptop. Damit ist er sofort kampfunfähig. Er fällt in Gefangenschaft und muss die Strafe der Socke über sich ergehen lassen. Finnisch Lernen!
Lektion 1 (Informatiker-Vokabeln) : Nein, 'lantussa' stammt nicht von 'LAN-Tussi', krieg das endlich in deine 'Rübe', Lenny, denn das heißt es wirklich.
Lektion 2 (Lese-Übung) : Ohne Worte -> LINK
Lektion 3 (Grammatik) : ...äh, man sollte aufhören, wenns am schönsten ist... ;)
Naaja. Zur weiteren Läuterung Lennarts, schicke ich ihn noch auf www.gottkennen.com vorbei. Der Schelm stellt sich bei Paul aber einfach als 'Sven' vor und guckt sich dessen persönliches Gebet ab. "Gott liebt dich, Sven." Pech gehabt, Lenny!
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Nichtsdestotrotz müssen wir uns um 18 Uhr von unserem Arbeitsplatz losreißen und nach Hause. Dort, so glauben wir, warten Basti, Svend und Christopher (den die beiden vom Bahnhof abgeholt und im Café K untergebracht haben, während wir gearbeitet haben, und der an diesem Abend wirklich ALLES fotografiert hat) mit dem Essen auf uns. Naaja. Zumindest waren sie schon im Føtex einkaufen... Irgendwie bereitet sich dieses letzte Festessen in unserer verneigten Wohnung fast von alleine zu. Zumindest müssen die Jungs diesen Eindruck bekommen haben. Immerhin haben sie vor dem Essen zu viert eine Flasche Barcadi geleert... [nach dem Essen nicht weniger]
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Noch später am Abend sind Basti, Christopher und Sven im Café Retro mit Ines verabredet. Sogar Franzi lässt sich breit schlagen und schließt sich der Gruppe an: "Wenn ihr sagt, ich muss mit, hab ich ja keine Wahl". Gegen zehn kommen wir dann auch im Retro an. Wenige Minuten später beginnt die Show der heutigen Live-Rock-Band. Sie kommt aus England oder zumindest die grobe Richtung. Über den Namen wird man sich nicht mehr einig. Aber sie machen nach Aussage der Café Retro Heimseite "60s-Rock/Pop". Zur Notenbekanntgabe: Schlagzeug (solide 2), Gitarre (3+), Bass (3), Gesang (4- , weil nicht verständlich).
Was wir dann sehen ist jedoch eine zeitweise sehr fragwürdige Veranstaltung, in deren Verlauf sich der Sänger nicht nur nach und nach alle Kleidungsstücke vom Leibe reißt, und seine Stimme vom Mikrofon und übermäßigen Alkohol derart unverständlich und verzerrt ist, nein, das HIGHLIGHT kommt noch. Er nahm gerade das circa vierte Bier während der Show vom Publikum entgegen und da er gerade seinen Schuh in der Hand hatte, kippte er das Bier einfach in diesen! "Benutze BIER mit SCHUH". Unser Hauptcharackter Bent hätte "Das will ich nicht" gesagt, der Brite fand klasse und trank anschließend einige Schlucke und kippte den Rest über seinen Astral-Körper. Gott sei Dank ließ er die Boxershorts bis zum Ende an. Zur Freude von vor allem Franzi.
Christopher ließ es sich nicht nehmen, nach der Show mit dem Sänger zu reden. Ein Meinungsintermezzo zwischen Künstler und Künstler. Chris: "Very impressive breast hair!" - "OH, yes, thanks. YEAH!" Das Gespräch war recht kurz.
Gegen halb zwei sind alle nach Hause gefahren. Christopher, Ines und ich [Svend] sind ins Café K, in dem diese und die folgende Nacht verbracht wird. Denn leider darf ich nicht von Stig und Toril überrascht werden, wenn ich noch in der Wohnung in Frederiksberg bin. Heißen die eigentlich wirklich so? Wie sehen die überhaupt aus?
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Kleiner Franzi-Langenscheid:
"Warum hat dieser Typ da drüben bloß diese Tasche vor dem Hintern? Oh, das ist ja ne Tuborg-Tasche!" -> Dies heißt NICHT, dass sie den Hintern gut findet, es geht NUR um die Tasche!!! (F: Natürlich! Wie sollte es auch um einen Hintern gehen, den man gar nicht sehen kann? :P)
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