Tag93: Dienstag 29.11.05
Hallo liebes Tagebuch!
Heute war ein konischer Tag. Er begann schon sehr ominös mit einem (Alp?) Traum. Ich träumte von Svend! Und von den anderen. Denn heute ist Zahltag: Die Miete ist fällig. Das heißt, wir müssen in den Ylang Ylang Shop unserer Vermieterin. "Ylang Ylang" ist übrigens dänisch, genauer gesagt ein Begriff der Wikinger. Der wikingerichste überhaupt!
Ähm, wo war ich? Also: "Ylang Ylang" steht für "Mau Mau", das, wie Mann weiß, die Wikinger erfunden haben, und zwar in Haithabu! Und genau dort spielte mein Traum. In dem Laden, nicht in Haithabu (schreibt man das überhaupt so? Oder mit ß?) Wie du vielleicht weißt, liebes Tagebuch, ist ßvend kein offizieller Bewohner dieser unserer verneinten Wohnung. Wenn Besuch kommt, müssen wir ihn immer im Kühlschrank verstecken, damit er keinen Lärm macht (er kommt dann in das Fach mit den Eiern) (wie heißt eigentlich das Ei aus "Alice im Wunderland"? Vorschlag ßvend: "Ei?" Totaal super. Und bestimmt auch totaal richtig.) (Naja.).
Deswegen müssen Lenny und ich die Miete abliefern, während die anderen mit Basti den blauen Aldi - äh - Audi ausparken. Audi Nord. Integriert. Toril fragt uns wie immer aus, wie es in der Schule läuft und sackt unseren Monatsverdienst ["Verdienst?"] ein. Im Januar haben wir Glück. Wir brauchen erst am 9. zahlen, denn vorher ist sie im Urlaub. Naaja. Klingt gut. Dürfen wir mit? Ach nee, wir müssen ja arbeiten...
Die Moral von der G'schicht kam auch in meinem Traum von Toril. "Immer grüßen, wenn du einen Raum betrittst und verlässt. Das hinterlässt einen guten Eindruck." Besonders bei Denen, mit dänen Svend es sich schon lange verscherßt hat. Er ist nämlich Deutscher. Dazu laut und rücksichtslos. Wie ominös mein Traum auch war, soweit sprach er die Wahrheit. *dramatisches Töröööööööööh*
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An diesem Abend führte uns das Schicksal nicht wie gewohnt nach Hause. Wir hatten einer höheren Macht zu folgen. Sie leitete uns an drei Kinos vorbei, bevor wir einen Parkplatz fanden. Liebes Tagebuch, es war nicht leicht, der dunklen Seite der Macht zu widerstehen. Sie zog uns in diverse Gemäuer. Beinahe landeten wir sogar im "Cafee Rene"! Doch unser starker Wille ebnete den Weg ins Palads-Kino København.
Der Butler nahm Lennys Bestellung entgegen: Vier mal "Serenity" für Samstag Abend, bitte! "Sicher, Ma'm. Wann hätten Sie's denn gern? Um 2, 7 oder halb 10?" Junge, echt jetzt! Halb 10, Junge! "Sicher, Ma'm. Reihe 2, 3, 6 oder 7?" Junge, sechs, setzen! (Mitte Mitte hat den besten Ton, erklären mir Svend und Lenny grad. Aha.) "Sicher, Ma'm. Das macht dann 75 Kronen pro Karte!" 75 Kronen. Das sind 10 Euro. Für zwei Stunden in einem sieben-reihigen Kino. Super-København!
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