Tag1: Montag 29.08.05
Den Studenten fällt ein, dass morgen ihr Auslandssemester beginnt. Alle bereiten sich vor, während für Lennart die Tour schon heute beginnt: Eine Stunde nach Abreise besteigt er die (mehr als hässliche) dänische Bahn und liest vor sich hin (und versucht dabei ganz gebildet auszusehen). Was bleibt ihm auch anderes übrig? Sein Abteil kann er sowieso nicht verlassen, da er die Türen nicht versteht (was auf Gegenseitigkeit beruht). Nach 4 Stunden Fahrt darf er den Zug verlassen, um auf dem Kopenhagener Bahnhof weiter zu lesen. Der bemitleidenswerte Anteil an weiblichen Fahrgästen langweilt Lennart und zwingt ihn zum Umzug. Zum Glück liegt das angestrebte Stadtviertel nur zwei Strassen entfernt… am Abend darf er seine zukünftige Bleibe begutachten und entscheidet: Gut.
"Bleibe" bedeutet in diesem Fall natürlich nicht, dass er dort bleiben kann - ein Hotel muss her. Unklar bleibt dabei, ob das deutsche "Sterne"-System zur Bewertung von Hotels auf solche in Dänemark anwendbar ist. Denn soweit Lennart weiß, werden Sterne im negativen Bereich nicht vergeben.
Um den Tag abzuschließen: Lennart liest mal wieder! Diesmal kein Buch, denn Sven hat eine SMS geschickt. Ebenso schreibt Lennart endlich die erfreuliche Nachricht an Basti (der - wie Matthes und Sven - aus planungstechnischen Gründen die ganze Zeit versucht hat, ihn zu erreichen): "Hi,sorry,war fix&fertig&um 9 im bett.haben eine wohnung, können aber erst Mittwoch abend sein[!].bin morgen wieder erreichbar,falls noch nötig(kostet!)"
Anmerkung des Autors: Bereits am ersten Tag werden (anhand dieser 148-Zeichen-langen SMS) die immer wieder aufs Neue erstaunlich hohen Kosten in dieser skandinavischen Metropole deutlich! Eine Stadt übrigens mit nur 1,5 Mio. Einwohnern, die im Gegensatz zu uns eine Wohnung haben (weiß Gott, woher sie diese haben…). Aber angeblich haben wir ja jetzt auch eine solche Unterkunft, wie Lennart berichtet… Vielleicht hat er aber auch nur einen Penner (politisch korrekt: Sozialhilfeempfänger) am Bahnhof beklaut, um an Bier zu kommen und schreibt somit wieder nur im Suff… Fortsetzung folgt…
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